Wenn man dem Gesang der Starenmännchen genau zuhört, kann man nicht nur die Stimmen anderer Vögel,
sondern auch Geräusche aus der Umgebung heraushören. Jeder Starenmann hat sein eigenes Repertoire
von verschiedenen Imitationen, an denen man ihn individuell wiedererkennen kann.
Die folgenden Tonaufnahmen habe ich am 22. Mai 1988 in der Starenkolonie unseres Vereins
am Berger Hang (östlich von Frankfurt am Main) mit Parabol-Richtmikrophon auf mein Kassetten-Tonbandgerät
Sony TCM 310 aufgenommen. Um die Übertragungszeiten kurz zu halten, sind alle Gesangsbeispiele
(8-bit mono, 11 khz) zwischen 3 und 8 Sekunden und 35 - 90 kbyte lang.
Alle im Text erwähnten Vogelarten sind Imitationen des Stars (Sturnus vulgaris)!
Das Parabol-Richtmikrophon ist auf den Star von Kasten Nr. 5 gerichtet und nimmt alle Geräusche auf, die dieser produziert. Sein Gesang beginnt mit einem langen Pfeifen, dann hört man Grauspecht und Fasan. Hier noch eine zweite Aufnahme, der Grauspecht kommt noch besser heraus, dann ein Fasan, danach ist
kurz ein Bläßhuhn zu hören. Ein kurzes Spatzen-Tschilpen, dann ein Pirol, mit Ruf und Rätschen. Im Hintergrund singt ein (echter) Buchfink. Ähnlich melodisch wie der Pirolruf ist ein anderer Vogelruf, es könnte einer der verschiedenen Rufe eines Eichelhähers sein.
Jetzt werden die Hörbilder langsam interessanter. Die nächste
Aufnahme enthält so etwas wie Tropfen (oder
ruft ein Vogel so?), danach sind melodische Töne zu hören, metallisch-rhythmisch,
begleitet von dem typischen Starenklappern. Was kann es sein, was er da
nachahmt? Hier noch eine zweite Aufnahme einer
anderen Stelle seines Gesanges als Beweis, daß dieses im Gesang des
Staren enthalten ist und nicht aus der Umgebung stammt!
Diese Aufnahme habe ich als kleines Liedchen
bezeichnet. Wo hat er das gehört und was mag es sein?
Den Wachtelkönig kenne ich nur von der Vogelstimmenplatte, unser
Star muß ihn aber schon irgendwo gehört haben, hier ist ein crex crex zu erahnen.
Eine andere Aufnahme etwas länger.
Zur Unterstützung seines Liedes schlägt der Starenmann mit den Flügeln. Vielleicht ist dies der Fall,
wenn er uns sein Froschkonzert vorführt. Noch besser ahmt er
den Hühnerhof nach! Hier eine 2. Aufnahme.
Und wenn man diese Rufe hört, denkt man doch gleich an eine Türkentaube!
Bei dieser Aufnahme hören wir erst einen Grünspecht und dann eine Rauchschwalbe.
Anfangs Quetsch-Töne eines Pirols, anschließend der klare Pirol-Ruf und dann klingts wie in
einer Lachmöwen-Kolonie!
Als Zusammenfassung folgen Hörbilder im mp3-Format mit der Beschreibung, was ich im Starengesang erkannt habe:
10 Sec., 164 kb:
Pirol-Rätschen und Pirol-Gesang, anschließend ein Wimmern
23 Sec., 372 kb:
Pfeifen, Grauspecht, Fasan, Haushuhn, Bussard, Spatz
15 Sec., 226 kb:
Spatzen, Tropfen, melodischer Takt
15 Sec., 236 kb:
Haushuhn und Spatzentschilpen
09 Sec., 144 kb:
Ein schöner melodischer Ruf (welche Vogelstimme ist das?)
20 Sec., 312 kb:
Pfeifen, Grauspecht, Fasan, Haushuhn (besonders schön),
20 Sec., 320 kb:
Fasan, Bläßhuhn, Frösche, Spatz
22 Sec., 343 kb:
Pfeifen, Haushuhn, rhythmisch, Tropfen, melodischer Takt
19 Sec., 299 kb:
Rhythmische Geräusche, dann ein kleines Liedchen
Einige Fragen sind offen geblieben, nicht alle Rufe konnte ich entschlüsseln.
Sollte jemand noch mehr Rufe zuordnen können, bitte ich um
Information!
Vielleicht dienen diese Aufnahmen dazu, daß jeder wieder einmal mehr auf die Gesänge der Vögel achtet und ihnen zuhört. Gerade
beim Staren lassen sich viele unterschiedliche Töne heraushören, man kann sein Gehör schulen und sein Erinnerungsvermögen testen, ob man die vielen Gesänge zuordnen kann.
Für den PC aufgenommen habe ich die Ton-Aufnahmen mit GOLDWAVE
Die Starenfotos habe ich ca. 1998 mit SNAPPY meinen Video8-Filmen entnommen (gefimt mit CANON 4.5/400 auf der SONY EVC-X10-Videocamera). Nähere Informationen zu meinen Videocameras auf meiner Video-Seite.
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