Das Kartierungsprogramm BIOKART
www.vogelstimmen-wehr.de

programmiert von Stefan Wehr

BIOKART (Biologische Kartierungen)

English Version


BIOKART ist ein Programm, das es dem aktiven Naturbeobachter ermöglicht, sein angesammeltes Datenmaterial zu verarbeiten und sinnvoll auszuwerten! Die Ursprünge dazu entstanden etwa 1987, als die Datenfülle der Kartierungen allmählich unübersehbar wurde. Da unser Verein einen ATARI ST1040 sein eigen nannte, entstand dort unter OMIKRON-Basic das ursprüngliche Kartierungsprogramm, das dann auf dem FALCON030 seine Leistungsfähigkeit bewies. Es war ein lebendes Programm, immer wieder wurden neue Ideen verwirklicht. Besonders aus den Reihen anderer Naturfreunde wurde dann der Ruf laut, dieses Programm auf einem PC zu erhalten, um es einer größeren Anzahl von Interessierten zukommen lassen zu können. Ende 1994 konnte es zum ersten Mal auf dem PC vorgestellt werden! Die Programmiersprache ist Quickbasic, Version 4.5.

Biokart-Auswertung BIOKART löst das große Problem der genauen Ortsbestimmung, da die Position der Beobachtung mit der Maus direkt in eingescannten Karten angeklickt wird. Da die Eck-Koordinaten jeder Karte in Gauss-Krüger-Koordinaten (GKK) auf den Meter genau bestimmt werden, ist die Umrechnung auf die Pixel des Bildschirmes und umgekehrt möglich. Die genaue Position in GKK erlaubt dann die Darstellung der Beobachtungen in anderen Karten mit anderen Maßstäben.

Unsere Beobachter haben vergrößerte Ausschnitte von Meßstischblättern im DIN A4-Format bei sich, in die sie die Beobachtungen eintragen. Die Schreibarbeit erleichtert eine Liste der häufigsten Vögel, jeder Vogel hat eine Nummer, die an der Stelle der Beobachtung in die Karte eingetragen wird. Z.B. hat die Nachtigall bei uns die Nummer 53, ein Kringel darum heißt singend/revieranzeigend, 53-2x bedeutet 2 Ex., 53-1P (1 Paar), 53-1,1+3 (Paar mit 3 Jungen) usw. In dieser Kurzform können alle Vögel einer Exkursion in eine Karte eingetragen und mit dem Datum versehen zum Eintragen weitergeleitet werden. Eine andere noch einfachere Methode ziehe ich vor: unterwegs spreche ich die Beobachtungen mit genauer Position auf Band (Diktiergerät) und trage sie zu Hause in die Karten und danach in den Computer ein. Pro Jahr bekamen wir in den besten Jahren (1995-98) 7.000 bis 10.000 Beobachtungen zusammen, bis jetzt haben wir mit BIOKART über 60.000 Vogel-Beobachtungen eingetragen.

Nur für den Frankfurter Raum haben wir ca. 200 Karten in BIOKART eingebunden. Das sichtbare Feld der Eintragungskarten ist im Querformat etwa 2-3 km lang. In einer Übersichtskarte kann man die Eintragungen dann (durch farbige Punkte) nach Jahr, Monat, Tag, Status, Art, Beobachter, Bemerkung, Gebiet und noch mehr auswerten, ausdrucken, im Diagramm ansehen oder als Text-Datei abspeichern. Alle GKK-Eckwerte der Topografischen Karten (TK) von Hessen sind in den Rechner eingegeben, sodaß neben der Position auch das TK-Viertel festgehalten wird. Nach Darstellung mit farbigen Punkten wird je nach Darstellungsmaßstab ein Viertel-TK-Raster und anschließend noch ein 100x100m-Raster oder ein 1000x1000m-Raster je nach Kartengröße über die Karte gelegt mit Kringelgröße je nach Anzahl.

Da manche Vögel im gleichen Gebiet öfter kartiert werden, besteht die Möglichkeit, nach REVIEREN auszuwerten.
Es gibt mehrere Hilfsdateien, beim Eingeben wird nur die Vogelnummer eingegeben, deutscher und wissenschaftlicher Name werden vom Programm dazugesetzt, oder man schreibt den Anfang des Vogelnamens und bekommt eine Liste der infrage kommenden Vögel und sucht sich den richtigen aus. Arten, Gebiete und Beobachter werden in extra Dateien gehalten, selbstlernend, wenn neue dazukommen.

Pro Beobachtung werden eingetragen: Beobachter, Gebiet, Datum, evtl. 2. Datum, Uhrzeit, Wetter, Dt. und Wiss. Artenname, Anzahl, Status, Stadium, GKK-Rechtswert, GKK-Hochwert, TK-Blatt, TK-Viertel, Text (bis 250 Zeichen Länge), evtl. Flugrichtung, evtl. Landepunkt, Unschärfe (ist abhängig von der Größe der verwendeten Karte).

BIOKART ist nicht nur für Vögel geeignet, auch Fledermäuse, Insekten, Pflanzen, insgesamt fast 20 Artenlisten in dt.+wiss. werden kostenlos mitgegeben. Es gibt einen IMPORT, um Fremddaten im ASCII-Format in die Felder von Biokart einzuarbeiten, genauso wie einen EXPORT, der es erlaubt, nur wenige Felder auszugeben, wenn man z.B. den genauen Standort eines Nestes nicht weitergeben möchte. DBASE-Daten können in BIOKART importiert werden, ein Export für andere Programme, z.B. EXCEL ist ebenfalls möglich, um die Daten kompatibel zu anderen Datensammlungen zu halten. Es sind noch viele weitere Merkmale vorhanden, die sich hier nicht alle beschreiben lassen.

Weil es ein DOS-Programm ist und unter Windows nur im Fenster läuft, ist es leider nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
Inzwischen gibt es zum Eintragen Ihrer Beobachten neue Möglichkeiten:
           Miniavi - naturgucker.de - ornitho.de

Anschließend einige Beispiele, was man mit Biokart auswerten kann:

Stadtgebiet Frankfurt/Main: Nachtigall 1990-2000
Stadtgebiet Frankfurt/Main: Nachtigall 1995
   
Nachtigall 1995: Anzahl in topografischen Viertelkarten
Nachtigall 1995: Anzahl im 1000x1000m-Raster
   
Nachtigall 1995: 3-Monats-Diagramm
Kranich 1990-1999: Jahresdiagramm


Letzte Bearbeitung: 19.03.2005






WebCounter ab 18.02.2014:
heute:    gestern:    diese Woche:    letzte Woche:    im Monat:    und im Jahr: